Wednesday, 17 January 2007

Zuger Firma unterstützt gnadenlosen Kohleabbau in Kolumbien

Der schweizerische Minenkonzern Xstrata Plc (vorher Glencore AG) besitzt einen Drittel vom kolumbianischen Konzern Carbones del Cerrejón im Departement Guajira, mit 69'000 Hektaren der weltweit grösste Kohlenpott im Tagbau. Der Kohleabbau hat aber seinen Preis: seit Beginn des Abbaus wurden immer wieder ganze Siedlungen von Afrokolumbianern und Indianern geräumt.

Siedlungen werden geräumt

Im August 2001 wurde das Dorf Tabaco gewaltsam geräumt, viele der Betroffenen sind traumatisiert und haben keine oder nur sehr geringe Entschädigungen für ihren gesamten Besitz erhalten. Weiteren Siedlungen droht ein ähnliches Schicksal: Sie müssen in den nächsten ein bis vier Jahren der Mine weichen. Den BewohnerInnen wird schon heute der Zugang zu ihrem Land durch Strassensperren verunmöglicht, die Stromversorgung wird häufig unterbrochen, und Arbeit ist rar. Hinzu kommen gesundheitliche Beschwerden wie Hautausschläge und Atemwegserkrankungen.

Massaker ungeklärt

Immer noch ungeklärt sind die Hintergründe des schweren Massakers an Wayúu–Indianern vom 18. April 2004 in Bahía Portete, bei dem 13 Frauen und Kinder von Paramilitärs brutal ermordet wurden. Es wird geschätzt, dass daraufhin zwischen 1000 und 3000 Wayúu-Indianer nach Venezuela flüchteten. Bahía Portete liegt in unmittelbarer Nähe des Hafens Puerto Bolívar, wo die Kohle verschifft wird, und es bestehen Pläne, in Bahía Portete einen Kohlehafen zu bauen. Verschiedene NGO sehen einen klaren Bezug zwischen dem Massaker und den Hafenplänen.

Zwischen dem 17. und 25. Januar 2007 werden zwei Betroffene aus Kolumbien in der Schweiz Vorträge zum Kohleabbau in der Guajíra halten. Organisiert wird diese Vortragsreihe von der Arbeitsgruppe Schweiz - Kolumbien.

Mehr unter --> http://www.askonline.ch

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