Tuesday 4 December 2007

Brot statt Treibstoff -- Buchhinweis

Meine Lieben

Es kann nicht oft genug gesagt werden: wir müssen die kommende Energieknappheit mit vielen verschiedenen Mitteln lösen. Am allerwichtigsten ist das Einsparen von unnütz verschwendeter Energie: zuviele Kähne, Laster, Flugzeuge und Autos fahren praktisch leer umher. Zuviele Häuser heizen die Aussenluft. Zuviel Nahrung wird wohl zubereitet, aber nicht gegessen. Zuviele Menschen essen viel zu viel, während andere hungern.
Einer der grössten Skandale unserer Zeit ist aber, dass Agrarprodukte für Autotanks statt Teller produziert werden:
Vom Getreide, das benötigt wird, um den 100 Liter-Tank eines Geländewagens zu füllen, kann sich ein Mensch ein Jahr lang ernähren!

Heute habe ich von www.regenwald.org folgende Nachricht erhalten:

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29. November 2007 -- http://www.net-tribune.de/article/291107-196.php

Evangelisches Hilfswerk gegen Bio-Treibstoffe [ich hätte lieber "Agro-Treibstoffe" gelesen]

Kassel - Das evangelische Hilfswerk «Brot für die Welt» hat vor wachsendem Hunger durch den zunehmenden Anbau von Energiepflanzen gewarnt. «Nahrungsmittel werden immer häufiger zur Sättigung des weltweiten Rohstoffhungers missbraucht», sagte die Direktorin des Hilfswerks, Cornelia Füllkrug-Weitzel, am Mittwoch bei der Vorstellung der diesjährigen Adventsaktion von «Brot für die Welt» in Kassel. Dies gefährde die Ernährung von Millionen Menschen.

Füllkrug-Weitzel sagte, nach Schätzungen von Experten werde die Zahl der Hungernden bis 2025 von derzeit 854 Millionen auf 1,2 Milliarden Menschen steigen, wenn weiterhin Nahrungsmittel als Treibstoffe eingesetzt werden: «In Indonesien, Kolumbien und Brasilien werden Regenwälder abgeholzt, um Platz für Palmöl- und Zuckerrohrplantagen zu schaffen.» Dies zeige deutlich, dass der Klimaschutz nur als Feigenblatt für das globale Wettrennen um Energie diene.

Dass Nachsehen hätten in dieser Situation oft die Kleinbauern, kritisierte die Direktorin. Sie müssten immer häufiger mit multinationalen Agro-Unternehmen um Land, Wasser und Märkte konkurrieren. Schutz und Förderung der bäuerlichen Landwirtschaft aber seien für die Ernährung der Menschheit unverzichtbar. «Brot für die Welt» unterstütze daher Kleinbauern in den Entwicklungsländern, damit diese durch nachhaltige und ökologische Landwirtschaft ihre Erträge steigern und neue Märkte erschließen könnten.

Die diesjährige Adventsaktion von «Brot für die Welt» steht unter dem Motto «Gottes Spielregeln für eine gerechte Welt». Die Aktion wird am kommenden Sonntag mit einem Gottesdienst in Marburg eröffnet.

HINWEIS AUF DAS BUCH

Volle Tanks - leere Teller. Der Preis für Agrotreibstoffe: Hunger, Vertreibung, Umweltzerstörung

Mit dem Getreide, das benötigt wird, um den 100 Liter-Tank eines Geländewagens zu füllen, kann ein Mensch ein Jahr ernährt werden.

Ob es ethisch zu rechtfertigen ist, Nahrungsmittel in Treibstoff umzuwandeln, ist eine der Fragen, die das Buch "Volle Tanks - leere Teller" aus der Reihe caritas international - brennpunkte aufwirft. Die von der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten forcierten "Agrotreibstoffe" haben in der Agrar-Branche Goldgräberstimmung aufkommen lassen.
Das gilt auch für die Dritte Welt, wo derzeit Plantagen gigantischen Ausmaßes entstehen. Die Konsequenzen sind verheerend: Verlust der Biodiversität, Anheizen des Weltklimas und Hunger. Die Buchautoren ergründen Ursachen und Wirkungen dieses Geschehens mit Analysen und Reportagen von den Brennpunkten.

Volle Tanks - leere Teller. Der Preis für Agrokraftstoffe: Hunger, Vertreibung, Umweltzerstörung
Wolfgang Hees, Oliver Müller, Matthias Schüth (Hrsg.)
caritas international - brennpunkte 2007, ca. 200 Seiten, mit vierfarbigen Abbildungen
EUR 25,00/SFr 43,90 ISBN 978-3-7841-1791-1
bei [...] http://www.lambertus.de
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Die Hervorhebungen im obigen Text sind von mir.

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