Friday 10 August 2007

Kolumbien, La Jagua: Protest gegen Glencore droht mit Gewalt gelöst zu werden

Guten Tag

Hier ist ein möglicher Musterbrief für den Protest gegen die Zustände in La Jagua an die Adresse von Glencore und die Kolumbianische Botschaft. Ihr/Du müsst ihn noch leicht anpassen, damit er für eine einzelne absendende Person oder eine Absendergruppe richtig formuliert ist. Vielen Dank!


An:
"Lotti Grenacher Glencore" <info@glencore.com>
An: "Embajada de Colombia Berna" <eberna@minrelext.gov.co>


Muy estimados señoras y señores, sehr geehrte Frau Grenacher

Wir moechten unsere/Ich moechte meine grosse Besorgnis ueber die sich zuspitzende Lage in der
Kohlenmine von La Jagua, Departement Cesar, ausdruecken.

Unseren/Meinen Informationen zufolge haben sich dort nach einer Massenentlassung
von rund 120 Arbeitern am 1. August 2007 deren 29 aus Protest in der Mine
eingeschlossen. Glencore und/oder die Stellenboerse CMU haben zu Beginn
verhindert, dass den Arbeitern Wasser und Lebensmittel gebracht werden
konnte. Dem Roten Kreuz und staatlichen Kontrollinstanzen wurde der Zugang
ebenfalls verwehrt. Ausserdem wurde den Arbeitern der Strom abgestellt,
damit sie nicht mit der Aussenwelt kommunizieren konnten. Erst nach zwei
Tagen wurde der Kontakt mit ihnen wieder erlaubt. Gleichzeitig befinden sich
bei allen Eingaengen zur Mine weitere Arbeiter sowie deren Frauen und Kinder
in einem friedlichen Protest.

Der Protest richtet sich vor allem gegen die Tatsache, dass das Vorgehen bei
den Entlassungen nicht nach dem gesetzlich vorgeschriebenen Prozedere
verlaufen sei, und dass ueber die Gruende der Entlassung keine Klarheit
bestehe. Die meisten Entlassenen waren seit 10 oder mehr Jahren in dieser
Mine beschaeftigt.

Unseren/Meinen BerichterstatterInnen zufolge befuerchten die Prostestierenden eine
gewaltsame Raeumung durch staatliche Sicherheitsorgane. Diese Sorge beruht
u.a. auf der Erfahrung vom Februar dieses Jahres (2007), als ein friedlicher
Protest der BewohnerInnen von La Jagua gewaltsam unterdrueckt wurde und ein
Todesopfer forderte.

Am Abend des 8. August 2007 haben unsere/meine BerichterstatterInnen vor Ort von
Senator Robledo vom Polo Democrático erfahren, dass die gewaltsame Raeumung
des Protestes unmittelbar bevorstehe. Wir machen uns/Ich mache mir deshalb grosse Sorgen
um die Sicherheit und Gesundheit der Arbeiter und deren Angehoerigen.

Deshalb fordern wir/fordere ich Glencore und die kolumbianischen Behoerden dringend dazu
auf
1. auf jegliche Gewaltanwendung und Repression zu verzichten und sich fuer
eine gerechte Loesung fuer diese Arbeiter einzusetzen;
2. von Glencore, ihre Verantwortung als Besitzerin dieser Mine wahrzunehmen,
die Arbeiter mit direkten Vertraegen wieder einzustellen und deren Rechte
umfassend zu garantieren. Insbesondere erwarten wir von Glencore ein klares
Bekenntnis gegen eine gewaltsame Loesung des Arbeitskonfliktes.

Wir danken/Ich danke fuer Ihren Einsatz zugunsten der Arbeiter in der Kohlenmine von
La Jagua und freuen uns/freue mich, von Ihnen umgehend die erwuenschten Garantien fuer
die Sicherheit dieser Menschen zu erhalten.

Mit hochachtungsvollen Gruessen

(Unterschrift)

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